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Der letzte Engel [Teil 1]

Roman
Verfasser/in: Suche nach diesem Verfasser Drvenkar, Zoran
Verfasserangabe: Zoran Drvenkar
Jahr: 2012
Mediengruppe: B.Bell.Jug/L.ragazzi
verfügbar

Exemplare

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Zweigstelle: Realg. TFO Meran Standorte: 72 Fantasy Status: Verfügbar Vorbestellungen: 0 Frist:

Inhalt

"Wer einen Engel sucht und nur auf die Flügel schaut, könnte eine Gans mit nach Hause bringen", sagte schon Georg Christoph Lichtenberg und man möchte meinen, er hätte geahnt, dass 15 Jahre nach seinem Tod ein Eisblock St. Petersburg erreichen wird. Darin eingeschlossen zwei tiefgekühlte Skelette und zwei Flügelpaare. Für die Gräfinnen Pia und Natascha ist klar, dass es sich hier nur um zwei Exemplare der Spezies Engel handeln kann. Die Damen engagieren einen Stab von Wissenschaftlern und versuchen, in Reihen fehlschlagender Experimente aus Menschen Engel zu erschaffen. Dies führt zum qualvollen Leiden junger Menschen und bald gründet sich eine Bruderschaft, welche alle radikal auszulöschen versucht, die an dieser Sache beteiligt sind.Zeitsprung. Motte, dem eine E-Mail den nahenden Tod ankündigt, weiß nichts von diesen seit 200 Jahren andauernden Kämpfen. Er kämpft mit sich selbst. Mit albernen Boxershorts bekleidet steht er da, mager und kein Haar auf der Brust. Und nun hat er auch noch diese Flügel von den Ohren bis zu den Fersen an der Backe. Wunderbar lakonisch kommentiert er das Geschehen, das ihn in pubertärer Manier zwar nicht schreckt, dem er aber auch nicht Herr werden kann.Mit märchenerzählerischem Talent verstrickt Drvenkar die LeserInnen in seinen komplexen Plot, spielt dabei gekonnt lässig mit zeitlichen Erzählebenen und Blickwinkeln, jongliert mit großer Besetzung. "Vergangenheit ist ein Gewebe der Zeit, das sich aus Erinnerungen zusammensetzt", sagt Mona, ein zehnjähriges Mädchen, das den Anschlag der Bruderschaft überlebt hat. In allem Tohuwabohu ist sie traumwandlerisch mit einem Engel aus ferner Zeit unterwegs. Sie ist das Bindeglied zwischen den Zeiten, bis die Vergangenheit in der Gegenwart ankommt. Reizvoll, da ungewöhnlich nüchtern und glaubensfern, ist Drvenkars Umgang mit dem im romantischen Sektor verbrauchten Thema "Engel". Sie sind weder Licht noch Botschafter. Vermutlich sind sie nicht einmal unsterblich. Einzig ihre Flügel scheinen Zeit strecken zu können und stellen somit ein begehrenswertes, rabiat zu erwerbendes Lebenselixier dar.Einen stimmigen Unterton bildet die grundsolide Erkenntnis, dass die Toten die Lebenden bedingen und die Erinnerung eine unantastbare Brücke bildet, sodass Ende und Anfang ein unendliches, geschlossenes Band zu bilden scheinen. Fast verliert der Leser zum Schluss durch den Sog historischer Zusammenhänge die gelungenste Stimme und mit ihr Mottes Desaster aus den Augen. Aber nur fast, denn schlussendlich muss der frischgebackene Engel Federn lassen und genau hier folgt der klassische Verweis auf einen zweiten Teil. "Mist auch", würde Motte da wohl sagen. (1000 und 1 Buch/Katrin Rüger/www.biblio.at)

Details

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Verlag: München, cbj
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Systematik: Suche nach dieser Systematik 72 Fantasy
Interessenkreis: Suche nach diesem Interessenskreis Fantasy
ISBN: 978-3-570-15459-5
Beschreibung: 1. Aufl., 430 S.
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Sprache: deutsch